EN 1149 - Schutzkleidung mit elektrostatischen Eigenschaften
Die europäische Norm EN 1149 legt die Anforderungen und Prüfverfahren für elektrisch leitfähige Schutzkleidung fest. Durch das Tragen antistatischer Kleidung nach EN 1149-5 wird verhindert, dass durch elektrostatische Aufladung Funken entstehen, die wiederum Brände oder Explosionen verursachen können. Schutzkleidung, welche der EN 1149-5 entspricht, muss immer auch Schutz gegen Hitze und Flammen gemäß EN ISO 11612 bieten. Die Norm EN 1149 setzt sich aus den folgenden fünf Normen zusammen:
- EN 1149-1: Prüfverfahren für die Messung des Oberflächenwiderstandes
- EN 1149-2: Prüfverfahren für die Messung des Durchgangswiderstandes
- EN 1149-3: Prüfverfahren für die Messung des Ladungsabbaus
- EN 1149-4: Prüfverfahren für das Kleidungsstück als Ganzes (Norm derzeit in Entwicklung)
- EN 1149-5: Leistungsanforderungen an Material und Konstruktion
Die wichtigste dieser Unternormen ist die EN 1149-5, da diese die jeweiligen Prüfverfahren der EN 1149 beinhaltet. Um den Leistungsanforderungen der EN 1149-5 gerecht zu werden, muss das Bekleidungsmaterial nämlich das Prüfverfahren der EN 1149-1, 1149-2 oder 1149-3 bestanden haben oder das gesamte Kleidungsstück nach EN 1149-4 (Norm derzeit in Entwicklung) zertifiziert sein.
EN 1149-1 - Prüfverfahren für die Messung des Oberflächenwiderstandes:
Um dieses Prüfverfahren erfolgreich zu durchlaufen, muss das Bekleidungsmaterial einen Oberflächenwiderstand von weniger als 5x1010 Ω aufweisen. Je geringer der Widerstand, desto schneller können entstandene Ladungen fließen bzw. entweichen.
EN 1149-3 - Prüfverfahren für die Messung des Ladungsabbaus:
Im Prüfverfahren der EN 1149-3 wird gemessen, mit welcher Geschwindigkeit ein Ladungsabbau auf die hälfte der Ausgangsladung erfolgen kann und wie hoch die Schirmdämpfungswirkung gegen das elektrische Feld ist. Der Ladungsabbau muss dabei in unter 4 Sekunden erfolgen oder die Schirmdämpfungswirkung größer als 0,2 sein.